Spielbericht

DJK Teutonia Gaustadt

Kreisklasse 1 BA: ASV Gaustadt - DJK Teutonia Gaustadt 1:1

Topspiel der Woche: Last-Minute-Ausgleich bringt ASV den ersten Punkt

Im Duell der beiden Gaustadter Teams schienen die Rollen klar verteilt, doch die Zuschauer sahen ein Spiel auf Augenhohe. Chancen und Fouls auf beiden Seiten schaukeln eine emotionale Partie immer weiter hoch, bis die DJK in der Schlussphase per Elfmeter In Fuhrung geht. Der ASV bewies anschlielsend Moral und erzielte nach einer Ecke in der 92. Minute noch den verdienten Ausgleich.

Aus Bamberg berichtet benedikt Gunther

Sechs Spiele, null Punkte, vier Rote Karten und dazu eine angespannte Personalsituation: Die Voraussetzungen, mit denen Matthias Kaminski und sein ASV Gaustadt in diese Derby gingen, konnten viel schlechter nicht sein. Der Coach, der den Beginn der Saison verpasste, konnte sich die aktuelle Verfassung und Mentalität der Mannschaft selbst nicht erklären und wollte dafür sorgen, dass vor allem wieder der Spaß am Spiel und eine gewisse Leichtigkeit zurückkommen sollte. Auf der Gegenseite stand Matthias Kühhorns DIK mit jeweils drei Siegen und Niederlagen bisher ausgeglichen da und hatte auch deutlich weniger Personalsorgen. Dennoch, In einem Derby sind die Voraussetzungen oftmals egal und so ging es für Kühhorn und seine Mannschatt vor allem darum, mit der richtigen Einstellung und Disziplin in die Partie zu gehen. Beide Teams gehen volles Tempo Vom Anstoß weg gaben beide Teams Vollgas. Der ASV, der in der Tabelle den letzten Platzt belegte, ließ dies zu keiner Sekunde erkennen und agierte spielerisch auf hohem Niveau. Vor allem Spielmacher Rabbie Khalil und der schnelle Murat Savage über rechts sorgten direkt für Gefahr. Auch bei der DIK ging es meistens durch die individuelle Klasse der Offensivakteure in Richtung Strafraum, am auffälligsten war dabel lillmann Grols. Nach wenigen Minuten sahen die Zuschauer auch bereits die erste gute Chance, bei der das oben genannte ASV-Duo Khalil und Savage herrlich zusammenspielte und Letzterer an Matthias Kühhorn scheiterte. In der Folge bemühten sich die Gäste dann um Spielkontrolle und traten deutlich strukturierter auf, als in der Anfangsphase. Nadelstiche konnten sie immer wieder über die schnellen Tillmann Groß und Nicolas Carvajal setzen und auch Stürmer Martin Perforvi kam immer besser in die Partie. Letzterer war es dann auch, der die erste DJK-Großchance verzeichnen konnte, als er Lucas Lang im ASV-Tor aus kurzer Distanz prüfte (18.). In dieser Phase gelang den Gastgebern kaum etwas nach vorne und so hatten sie mit dem aggressiven Pressing der Teutonia zu kämpfen. Rabbie Khalil jedoch agierte überragend und holte sich die Bälle am eigenen Strafraum, um dann mit Tempo und Technik in die Offensive zu gehen. Eine dieser Aktionen landete am Ende erneut bei Savage, der aber wie zu Beginn der Partie am überragenden Kühhorn scheiterte. Die größte Chance in Durchgang eins gehörte dann aber einem Defensivakteur: Der aufgerückte DJK-Verteidiger Antonio Josipovic fasste sich aus gut 25 Metern ein Herz und knallte einen strammen Schuss an die Latte (35.). Die letzten Minuten vor der Pause waren dann weniger spektakulär und man merkte bereits, dass die intensive Gangart der beiden Teams an den Kräften zehrte. Dennoch kamen die Gäste in Person von Groß noch einmal zum Abschluss, er war jedoch zu überrascht, im Sechzehner überhaupt an den Ball gekommen zu sein, sodass er diesen nur über das Tor beförderte. Danach folgte ebenfalls noch ein Aufreger auf Seiten des ASV: Bei einem Konter über rechts spielte Savage Kurz, bevor er getoult wurde, den Ball aut den mitgelautenen Rabbie Khalil, der am Strafraum frei vor Kühhorn stand, dabei jedoch im Abseits war. Statt jedoch dem ASV für den ausbleibenden Vorteil noch einen Freistoß in aussichtsreicher Position zuzusprechen, war diese Situation für Schiri Neubauer mit der Abseitsstellung Khalils beendet eine zumindest fragwürdige Auslegung. Mit dem 0:0 ging es schließlich in die Halbzeit. Raue Gangart und intensive Schlussphase Halbzeit zwei begann genau so munter wie die erste, auch wenn zwingende Chancen zunächst auf sich warten ließen. Erst in Minute 54 knallte es, allerdings gleich doppelt: Der aufgerückte Michael Münch prüfte Lucas Lang mit einem strammen Schuss aus 18 Metern, lief dem eigenen Schuss hinterher und versuchte, den Abpraller per Kopf aufs Tor zu bringen, welches er nur knapp verfehlte. In der Folge verlor die Partie allerdings an Qualität. Viele teils unschöne Fouls, vor allem auf Seiten der Gastgeber, die Neubauer konsequent ahndete, zerstörten den Spielfluss. Es kam schließlich soweit, dass Ahmed Khalil nach wiederholtem überhartem Einsteigen mit einer Zeitstrafe bedacht wurde. Hier agierte der Schiedsrichter sehr souverän und überlegt. Während dieser Phase kam es durchaus zu Chance, jedoch waren sowohl Lucas Lang, als auch Matthias Kühhorn in ihren Toren immer auf dem Posten und hielten jeweils die Null fest. In der Schlussphase allerdings sollte sich das ändern. In der 80. Minute fuhren die Gastgeber über den eingewechselten Daniel Philipp einen schnellen Konter über rechts. Der Joker bediente in der Mitte Rabbie Khalil mustergültig, doch Kühhorn roch den Braten, kam aus seinem Tor, machte sich groß und parierte abermals. Nur wenige Augenblicke später gelang auch der DJK wieder ein gefährlicher Angriff: der ebenfalls eingewechselte Johannes Bergen setzte sich über links stark durch, prüfte Lang, der nur klatschen ließ und kam dann in einem unübersichtlichen Duell gegen ASV-Kapitän Roman Schneider zu Fall. Schiri Neubauer zeigte auf den Punkt, was durchaus vertretbar war. Christoph Heublein übernahm die Verantwortung und verlud Lucas Lang eiskalt zum 1:0 für die Gäste. Diese waren anschließend beflügelt von der Führung und wollten den ASV nicht mehr ins Spiel kommen lassen. Die Gastgeber zeigten jedoch Moral und Kampfgeist und kamen erneut durch Rabbie Khalil zu einer Chance, die wiederum Kühhorn vereitelte. Bereits in der Nachspielzeit gab es dann doch noch eine letzte Ecke für die Gastgeber, die Ensar Suma kraftvoll nach innen trat. Am zweiten Pfosten sprang Rabbie Khalil am höchsten und brachte den Ball per Kopf an den Fünfer, wo sich Ahmed Khalil ganz lang machte und mit gestrecktem Bein den Ball über die Linie bugsierte. Kühhorn war doch noch geschlagen und der ASV bejubelte den verdienten Ausgleich. Kurz nach Wiederanpfiff beendete Schiri Neubauer schließlich die Partie. Erster Punkt für ASV – Ernüchterte „Gäste‘ Mit Blick auf das gesamte Spiel war das 1:1 durchaus leistungsgerecht. Der ASV hatte eindeutig die besseren Chancen. vor allem in Person von Savage und Rabbie Khalll, die Matthias Kühhorn zu mehreren  Glanzparaden zwangen. Dessen DIK hatte andererseits mehr Spielanteile und zeigte die konzentriertere und reifere Spielanlage. Die dramatische Schlussphase war für den neutralen Zuschauer sicherlich das Highlight einer über weite Strecken ansehnlichen Partie, die zwischendurch leider unter den vielen Fouls zu leiden hatte. Dennoch zeigten beide Mannschaften eindeutig, dass sie Fußball spielen können und besonders der ASV bewies, dass die Tabellensituation in einem Derby nicht aussagekraftig Ist.